🧭 Einleitung
In einer Zeit, in der technologische Geräte schnell altern, schwer reparierbar sind und immer kürzer genutzt werden, gewinnen modulare und offene Smartwatch-Designs zunehmend an Bedeutung. Sie stehen für Nachhaltigkeit, Individualisierung und eine stärkere Einbindung der Nutzer – weg vom Massenprodukt, hin zur persönlichen Technologie.

🛠️ Was sind modulare und offene Smartwatch-Designs?
🔩 Modulare Designs
Modulare Smartwatches bestehen aus austauschbaren Komponenten. Nutzer können Funktionen gezielt hinzufügen oder ersetzen – etwa einen besseren Pulssensor, einen leistungsstärkeren Akku oder ein GPS-Modul.
Beispiele für Module:
- Herzfrequenzsensor
- SpO2-Sensor
- GPS-/GLONASS-Modul
- Erweiterte Batterie
- Kamera-Modul
- NFC-Zahlungsmodul
🔓 Offene Designs
Offene Designs beruhen auf Open-Source-Hardware und -Software. Der Quellcode sowie teilweise die Konstruktionspläne sind frei zugänglich. Nutzer und Entwickler können:
- Eigene Funktionen integrieren
- Neue Apps schreiben
- Die Benutzeroberfläche anpassen
- Sicherheit und Datenschutz selbst in die Hand nehmen
✅ Vorteile modularer und offener Smartwatches
1. 🎛️ Maximale Individualisierung
Statt einer „One-size-fits-all“-Lösung können Nutzer ihre Uhr exakt an ihren Lifestyle anpassen – sei es für Sport, Gesundheit, Navigation oder Smart Home.
2. ♻️ Nachhaltigkeit & Reparierbarkeit
Anstatt ein ganzes Gerät zu entsorgen, wird nur das defekte oder veraltete Modul ersetzt. Das spart Ressourcen und reduziert Elektroschrott.
3. 🤝 Offene Entwickler-Community
Durch offene Schnittstellen entsteht ein Ökosystem, in dem kreative Entwickler neue Module, Apps und Designs erschaffen – oft schneller als große Konzerne.
4. 💰 Langfristig günstiger
Wer seine Uhr über Jahre hinweg durch Upgrades aktuell hält, spart auf Dauer Geld. Zudem bieten offene Plattformen oft kostenlose Software-Alternativen.
⚠️ Herausforderungen und Nachteile
Trotz vieler Vorteile sind modulare & offene Designs nicht ohne Hürden:
🧩 Kompatibilität & Standardisierung
Module müssen miteinander und mit dem Basismodell harmonieren – das erfordert verbindliche Standards und hohe Fertigungsqualität.
🧱 Grösse & Ergonomie
Durch die Technik zum Austausch oder Andocken von Modulen sind solche Uhren meist etwas größer und schwerer als klassische Smartwatches.
📉 Marktverbreitung & Akzeptanz
Viele Nutzer bevorzugen „Out-of-the-box“-Erlebnisse. Die Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung ist (noch) begrenzt. Auch Marketingbudgets großer Konzerne fehlen oft.

🚀 Aktuelle Projekte & Meilensteine
🧭 UNA Watch
- Erste GPS-Sportuhr mit modularer Hardware
- 10 Tage Akkulaufzeit, robustes Design
- Nutzer können eigene Module und Apps entwickeln
💡 Open-SmartWatch
- DIY-Plattform mit 3D-gedrucktem Gehäuse
- Zwei Editionen (Light & GPS)
- Vollständig offen und dokumentiert – ideal für Bastler und Maker
🧱 BLOCKS Smartwatch (eingestellt)
- Kickstarter-Hit mit modularen Armbandteilen
- Konzept: Jedes Glied ist ein Modul (z. B. Batterie, Kamera, Sensoren)
- Projekt gescheitert – aber ein Pionier mit wertvollen Learnings
⌚ Pebble & Rebble
- Die Pebble war eine der ersten Open-Smartwatches
- Nach Ende des Supports: Communityprojekt „Rebble“ hält Software und Server am Leben
- 2025: Der gesamte PebbleOS-Quellcode wurde als Open Source freigegeben
🌐 AsteroidOS
- Linux-basiertes Open-Source-OS für Smartwatches
- Alternative zu Wear OS, mit Fokus auf Datenschutz
- Aktive Community & Kompatibilität mit vielen Geräten
🔮 Zukunftsausblick
Die Zeichen stehen auf „Open Future“. Mit dem wachsenden Wunsch nach:
- Transparenz
- Selbstbestimmung
- Nachhaltigkeit
… könnten modulare und offene Designs die dominierende Entwicklung im Wearable-Markt werden – zumindest in der Nische anspruchsvoller, technikaffiner Nutzer.
Große Hersteller könnten künftig gezwungen sein, auf Kundenwünsche nach Reparierbarkeit und Langlebigkeit zu reagieren – spätestens durch neue Gesetze (Stichwort: „Right to Repair“).
📚 FAQ – Häufig gestellte Fragen
🔄 Was ist der Unterschied zwischen modular und offen?
- Modular: Austauschbare Hardware-Komponenten.
- Offen: Frei zugänglicher Software- und/oder Hardware-Code.
🔧 Kann ich eine modulare Uhr selbst reparieren?
Ja, viele Module lassen sich mit einfachem Werkzeug tauschen. Einige Designs setzen sogar auf magnetische oder Clip-Mechanismen.
💡 Gibt es schon funktionierende modulare Smartwatches?
Ja! Die UNA Watch und Open-SmartWatch sind bereits nutzbar. Andere wie BLOCKS haben wertvolle Erkenntnisse geliefert, obwohl sie gescheitert sind.
🔐 Wie steht es um die Sicherheit?
Offene Plattformen bieten volle Kontrolle, benötigen aber Grundkenntnisse. Sicherheits-Updates sind Community-getrieben – das kann ein Vorteil oder Nachteil sein.
🔋 Wie sieht die Akkulaufzeit aus?
Modulare Uhren erreichen mittlerweile bis zu 10 Tage Laufzeit – teils besser als viele bekannte Smartwatch-Marken.
🔧 Wo kann ich solche Uhren kaufen?
Einige wie die UNA Watch sind über Online-Shops erhältlich, andere wie Open-SmartWatch nur als DIY-Kit oder Bauanleitung.
📝 Fazit: Modular + Open = Zukunft?
Modulare und offene Smartwatch-Designs bieten enorme Vorteile in Sachen Individualisierung, Nachhaltigkeit und Kontrolle. Während große Konzerne weiter auf geschlossene Systeme setzen, wächst in der Tech-Community das Interesse an Geräten, die nicht nur smart – sondern auch frei, langlebig und reparierbar sind.
Wer Technik liebt und gestalten will, findet in diesen Konzepten nicht nur ein Gadget, sondern eine Vision. Eine Vision von Technik, die wieder dem Nutzer gehört.
Hier geht es zu den Testberichten sämtlicher Smartwatches
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